HSP - HOCHSENSIBLE PERSON
Frau Dr. Cristina Phoribneac ist Chefärztin der psychosomatischen Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen. In einem Interview erklärt sie, dass sie sich in der Klinik, seit vielen Jahren, auf das Thema Hochsensibilität spezialisiert haben. Die Amerikanische Professorin und Psychologin Elaine Aron untersucht schon seit 1996 den Themenkomplex der Hochsensibilität.
Es ist wichtig, dass eine Aufklärung, vor allem in den Schulen erfolgt, da die hochsensiblen Kinder sehr häufig in der Schule Probleme haben, alleine durch die Hohe Anzahl der Kinder in einer Klasse. Die Konzentration ist gestört und klares Denken eingeschränkt, obwohl diese Kinder, wenn sie Ruhe und keine Stimulationen von Außen erleben, nicht schlechter sind als ihre, normal sensiblen, Mitschüler.
Die Hochsensibilität stellt keine Erkrankung dar, sondern ist ein spezifisches Wesensmerkmal. 20% der Menschen sind Hochsensibel. Das Gehirn einer normal sensiblen Person kann Informationen aus der Umwelt so filtern, dass nur Wichtiges bewußt war genommen wird.
Die sehr feine Wahrnehmung der HSP (Hochsensiblen Person) von äußeren Reizen und tiefere Verarbeitung jener im Gehirn, führt schnell zu einer Reizüberflutung und damit verbundenen Müdigkeit. Die Aufmerksamkeit eines HSP ist oft zu 90% nach außen gerichtet, dadurch verliert die HSP ihre eigene Zentrierung. Die eigenen Grenzen verschwimmen und sie kann nicht mehr unterscheiden, wessen Emotionen und Empfindungen sie gerade wahr nimmt. Wie ein Schwamm, wird alles aufgesogen. Beispiel: Der 11 jährige Junge ist traurig und weiß nicht warum. Die Mutter seiner Mutter ist vor einer Woche gestorben. Er hatte kaum Kontakt zu seiner Oma, sie war ihm nicht so wichtig. Seine Mutter weint seit Tagen unaufhörlich.
In diesem Fall hat der Junge die Traurigkeit seiner Mutter übernommen und angenommen und meint nun selbst traurig zu sein.
Die fehlende Abgrenzung ist ein Kernthema der Hochsensiblen Person.
Hochsensible Personen werden oftmals stigmatisiert, da sie leicht gekränkt sind, schüchtern sind, Angst vor Konflikten haben, sehr schnell emotional reagieren (plötzliches Weinen), körperliche Schmerzen bei seelischen Verletzungen spüren, „nichts aushalten“, sich zurückziehen, es zu laut ist, zu viele Menschen in einem Raum oder um sie herum sind, etc. Die HSP wir sozusagen überwältigt von den Reizen der Außenwelt.
Für Männer ist es ein Tabuthema durch unsere kulturelle Prägung und Erziehung. HSP Männer „deckeln“ häufig die tieferen Empfindungen. Sie können sich und der Welt nicht eingestehen, dass sie so sensibel sind, denn schon als Junge führt dies zu Hänseleien und Mobbing. Deutschland, mit dem Fokus auf das Kognitive und rationale Denken, trägt nicht unbedingt dazu bei, die Akzeptanz der Hochsensibilität zu fördern.
Aggressionen werden nicht nach Außen gelebt und Konflikte gescheut. Emotionen werden oft gedeckelt. Dies führt dazu, dass die Aggressionen unterdrückt werden. Dadurch entstehen:
Depressionen
Angsterkrankungen
psychosomatische Erkrankungen
Autoimmunerkrankungen
In Partnerschaften kann es oft zur Selbstaufgabe kommen. Die HSP verliert sich in der Beziehung, hat ein ausgesprochenes Nähe-Distanz-Problem.
Die intensive Wahrnehmung der Umwelt und der verschiedenen Reize ist eine außergewöhnliche Gabe. Die hochsensible Person ist für unsere Gesellschaft eine wertvolle Persönlichkeit. Durch das Schulen der Fähigkeiten wird sie häufig als intuitiver Berater für wichtige Entscheidungen eingesetzt. Wenn eine HSP mit Achtsamkeit und Meditation in ihre Mitte kommt, sich zentriert und gut erdet, kann sie durch die hohe Fähigkeit der Empathie für andere Menschen da sein, helfen, gut zuhören und intuitiv spüren, wie es dem Gegenüber geht. Oft schon bevor der Andere weiß, was mit ihm los ist.
Wichtig ist, dass die HSP sich nicht als Opfer sieht, sondern selbstverantwortlich lernt mit diesem Wesensmerkmal zu leben. Dazu gehören regelmäßige Pausen mit Introspektion und Abgrenzung.
Merkmale einer HSP:
- höhere empathische Fähigkeit
- hohes Harmoniebedürfnis
- überdurchschnittlicher Sinn für Gerechtigkeit
- erhöhte Verletzlichkeit
- alles hinterfragen, ständiges reflektieren
- phantasievoll, in einer Traumwelt lebend
- Musik und Kunst kann tief berühren
- Unterzucker führt zu heftigen Reaktionen
- Schlafprobleme
- Konfliktscheu
- hohe Schmerzempfindlichkeit
- Geräuschempfindlichkeit
- Geruchsempfindlichkeit
- Lichtempfindlichkeit
- paranormale Fähigkeiten
- höherer Zugang zur Spiritualität
- niedrige Streßresistenz
- schnelle Reizüberflutung
- vermeiden von Fehlern
- hohe Ansprüche an sich selbst
- schneller müde
- schüchtern, aber auch extrovertiert
- scheinbar ängstlich
etc.
Durch die Hypnose und Meditation lernt die Hochsensible Person sich zu zentrieren, das Nervensystem wird beruhigt, das Immunsystem gestärkt. Sie lernt selbstverantwortlich zu handeln und achtet auf sich und ihre Grenzen. Der hypnotische Zustand und die maximale geistige und körperliche Entspannung durch die hypnotictouch Behandlung führt sie wieder zu ihrem Inneren, zu ihrem Wesenskern.
Da ich selbst eine HSP bin, ist es mir ein besonderes Anliegen, sie zu unterstützen und Ihnen Mut zu machen, sich selbst zu leben.